SLEEPING UNDER THE *****: Traunstein

2. – 3. August 2013

Es gibt Berge da kann man in seinem Leben wohl nicht oft genug raufgehen! In unserer Gegend ist es der Traunstein (1691m), der durch seine Nähe, seine machbare Höhe und seine unübersehbare Präsenz in der Bergkette auch schon mal zu einer spontanen Tour animiert.

So auch am Freitag. Die Hochwetterlage schien zu halten, und somit machte ich mich noch nach der Arbeit am Abend mit meinem Cousin Jojo auf richtung Gmunden. Bei dieser Hitze konnten wir trotz der bereits fortgeschrittenen Uhrzeit nicht auf eine kurze Abkühlung im Traunsee verzichten.
Um kurz nach 20 Uhr ging’s dann mit viel-zu-vollen Rucksäcken (Jause, Getränke, warme Kleidung, Biwaksack, Decke, Isomatte, Schlafsack,…) via Hernlersteig nach oben.

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Unser Vorhaben noch die letzten Sonnenstrahlen einzufangen mussten wir schnell aufgeben; dafür war aber der Sonnenuntergang hinter den Bergen am gegenüberliegenden Ufer des Traunsees unbeschreiblich schön.

Das Abendrot begleitete uns dann so ca. bis zur Baumgrenze (1,5h), dann wurde es schön langsam so finster, dass wir unsrere Stirnlampen einschalten mussten. Die seilversicherten Stellen in totaler Dunkelheit zu meistern war eine ganz neue Erfahrung/Herausforderung. Nicht nur wird es etwas schwieriger einzuschätzen welche Felsen “halten”, aber v.a. auch muss die Gleichgewichtsfähigkeit ganz schön einbußen.20130802_222154

Sehr vorsichtig, aber stetig handelten wir uns entlang der Drahtseile nach oben.

Kurz nach dem Einstieg zum Klettersteig, nur wenige Minuten unter dem Platteau, kam uns ein aufgebrachter Hüttenwirt (Gmundnerhütte) entgegen und offenbarte uns, dass wir scheinbar durch unsere “Lichtzeichen” einen Einsatz im Tal ausgelöst hätten.
Das war natürlich nicht unsere Absicht gewesen, und der Hüttenwirt meinte auch dass sowas leider öfters vorkäme… Nach kurzem Stopp bei der Hütte und leicht genervter Hin-und-Her-Telefoniererei mit dem Tal, durften wir dann doch die letzen Meter (10 min) bis zum Gipfel in Angriff nehmen.

Um ca. 22.45 Uhr erreichten wir unseren Schlafplatz für diese Nacht. Nach einer ausgiebigen Jause kümmerten wir uns dann um unser Nachlager. Jojo war wieder einmal viel besser ausgerüstet als ich – mit aufblasbarer Isomatte und Schlafsack. Ich hingegen musste mit warmem Gewand, Decke und dünner Biwakhülle auskommen (selber schuld!). Das Bankerl am Gipfel, das mein Bett werden sollte, war leider in meiner Erinnerung um einiges länger… Mehr schlecht als recht versuchten wir dann ab ca. halb 1 Uhr unter sternenklarem Himmel (mit mehreren Sternschnuppen) zu schlafen. Zugegeben, ich habe schon erholsamere Nächte erlebt 😉 Mir war kalt, der Untergrund war hart,…. aber was tut man nicht alles um ein echtes Abenteuer zu erleben?!! Recht viel geschlafen habe ich auf jeden Fall nicht in dieser Nacht und um 4.30 Uhr, als sich am Horizont bereits ganz leicht der neue Tag ankündigte, war’s dann sowieso vorbei mit der “Nachtruhe”…

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Nachdem Jojo auch “schon” (noch?) munter war, räumten wir ziemlich bald unsere Schlafstätten und genossen den Sonnenaufgang während dem Frühstück.

Frühstück am Gipfel

Frühstück am Gipfel

5.32 Uhr

5.32 Uhr

5.38 Uhr

5.38 Uhr

5.44 Uhr

5.44 Uhr

5.50 Uhr

5.50 Uhr

Um 6 Uhr machten wir uns dann wieder auf den Weg nach unten (Hernlersteig). Leider hatte ich ob meiner schmerzhaften Knie-Erfahrungen am Gosaukamm und der Facharzt-Diagnose am Freitag “Verdacht auf Minisuks-/Kreuzband-Einriss” ein etwas ungutes Gefühl und ordentlich Respekt vorm Abstieg. Mein Knie-Tape löste sich leider relativ schnell und ich musste halt versuchen das rechte Bein so wenig wie möglich zu belasten. Die letzen (unversichterten) Höhenmeter liefen wir dann runter (Schwung mitnehmen anstatt jeden Schritt extra abzufangen kommt mir schonender für das Knie vor – funktioniert auch besser).

Nach 1,5h erreichten wir dann das Auto und hupften sogleich zur morgendlichen Erfrischung in den Traunsee – wie bei jeder Traunsee-Begehung ein lohnender Abschluss einer gelungenen Bergtour!

Der Tag hatte aber gerade erst begonnen! 😉 In Altmünster hatten wir wenig später Treffpunkt mit dem Rest der Family und fuhren dann für den (once again megaheißen) Tag nach Ebensee/Rindbach zum Strandbad. Dort machte an diesem Tag zufällig auch die Ö3-Blobbing-Tour Halt. Viele Leute, aber auch ein riiiiiiiiesen Spaß. Natürlich ließen wir es uns nicht nehmen das Blobben auch selbst auszuprobieren: 3,5 Rückwärts-Salti gingen sich bei meinem Blob aus, die Landung war dann aber leider etwas misslungen (autsch!), was ich mit viiielen blauen Flecken bitter bezahlen muss…
Alles in allem, waren diese beiden Tage wieder einmal ein aufregendes und wunderschönes Erlebnis, das ich keinenfalls missen möchte! 🙂

P.S.: Wer “Blobbing” nicht kennt – hier gibts ein Video dazu…